...Lass allein mich dem Geschicke
wage nie Dich wieder her!
Fort und lass mein Herz in Frieden,
das gepeinigt Du so sehr!
Sprach der Rabe:
"Nimmermehr!"
Die fesselnde, anziehende Wirkung von Edgar Allan Poe und seinen düsteren Geschichten und Gedichten hat mich schon immer fasziniert. Sein Arbeitszimmer, indem er gerade eines seiner bekannten Gedichte "Der Rabe" schreibt, habe ich in meinem neuen Puppenhaus dargestellt.
Es ist diesmal nicht wirklich ein komplettes Puppenhaus, sondern nur ein Zimmer, welches ich in einem sogenannten alten Apotheker-Schrank untergebracht habe. Zuerst habe ich den Schrank von innen tapeziert. Dann kam ein Loch für ein Fenster in die Rückwand. Wie ich die Vorhänge gemacht habe, seht ihr etwas unterhalb auf dieser Seite.
Wie der Schriftsteller an seinem Schreibtisch sitzt und in seiner Vorstellung mit dem Raben redet - wie das Porträt seiner geliebten, verstorbenen Virginia Clemm auf ihn herabblickt und wie die schwarze Katze unbedingt Teil dieses Schauplatzes sein musste - all das habe ich in diesem Raum versucht wieder zu geben.
Lange habe ich nach einer passenden Puppe gesucht, die Edgar Allan Poe ähnlich sieht. Vergebens. Dann beschloss ich einfach, ihn selber zu gestalten. Die Haare waren mir am wichtigsten: einer meiner Männer aus der Seemannskneipe musste dran glauben : Mein erster Versuch, ihm einen Haarschnitt zu verpassen und die Haare dann schwarz zu färben, gefiel mir noch nicht ganz. Ich entschloss mich, die Frisur mit Fimo-Knete zu machen. Diese habe ich mit einem Zahnstocher so bearbeitet, dass sie an den Lockenkopf von Poe so gut es ging herankam. Anschliessend habe ich ihm seine dicken markanten Augenbrauen und den Schnurrbart mit einem Stift angemalt.
Das Fenster im Zimmer von Poe sollte gross und pompös sein, vorallem die langen Vorhänge sollten hoch ansetzen damit das Zimmer stattlich und typisch viktorianisch wirkt. Tatsächlich hatte ich noch passenden Stoff, der sogar perfekt zu den Tönen der Tapete passte. Nachdem ich 2 passende Vorhänge ausgeschnitten hatte, habe ich diese mit dem Bügeleisen bearbeitet. Die braune Vorhangleiste ist eine gefärbte, zurechtgeschnittene Styropor Leiste und die weisse Gardine dahinter hatte ich noch aus meiner ersten Puppenküche.
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"Und der Rabe rührt sich nimmer, sitzt noch immer, sitzt noch immer ..."
Zum Aufbau des Edgar Allan Poe Schränkchens gibt es auch ein Video zum Anschauen.
Tanja (Samstag, 23 Juli 2022 03:55)
Liebe Jacqueline,
ich bin mal wieder begeistert. Alles stimmt wieder bis ins kleinste Detail. Besonders beeindruckend finde ich die Verwandlung der Puppe aus der Seemannskneipe. Es ist bewundernswert, wie du es immer wieder schaffst, aus vorhandenen Dingen etwas ganz Neues zu schaffen. Einfach großartig!
Liebe Grüße aus Köln
Tanja
Jacqueline (Freitag, 22 Juli 2022 14:09)
Vielen Dank für eure tollen Komplimente. Es ist für mich dir größte Freude, wenn ich sehe, wie genau ihr alles unter die Lupe nehmt. Dann weiß ich, dass sich meine Arbeit gelohnt hat. ���
patrick (Freitag, 22 Juli 2022 13:55)
Wow, die Szene ist ganz stimmungsvoll! Der Apothekerschrank passt bestens als 'Puppenhaus' für Poe's Gedicht.
Nicole (Freitag, 22 Juli 2022 11:34)
Edgar Allen Poe, erschöpft von seiner schweren Meisterleistung.
The Raven, das geht unter die Haut, ebenso wie die "Studie in Poe" die Du hier in dieser Stube darstellst.
Du hast die Stimmung sehr gut eingefangen. Das kommt besonders auf dem Schwarz-Weiss-Foto so richtig gut zum Vorschein.
Jo-Anne (Freitag, 22 Juli 2022)
Mega!!!